5. - 8. September 2002
 
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Eine Veranstaltung von
United Creatures

eine Initiative von
Vegane Gesellschaft
und
Verein gegen Tierfabriken

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Kurt Eicher, AK TR-Strategien, Freitag, 12:00

Initiative zur Abschaffung der Jagd

Seit vielen Jahren liegen wissenschaftlich fundierte Daten vor, die belegen, dass die Jagd und alle ihre Vorbereitungen und Rahmenhandlungen ökologisch wie biologisch nicht zu rechtfertigen sind.
Alle Argumente, die Jäger vorbringen entpuppen sich entweder als schlicht falsch oder sind so manipuliert, dass man die Jäger als Verursacher des entsprechenden Naturfrevels nicht erkennen kann. Über Jahrzehnte hinweg haben jagende und willfährige Naturwissenschaftler Argumente für die Jagd geliefert und diese "selbstgestrickten Daten" bewußt unter das unwissende Volk gestreut. Als diese Ungereimtheiten auffielen, haben sich Jäger nicht nur ein Naturschutzimage angedichtet, sondern viele Naturschutzverbände und politische Ebenen durchsetzt, so dass nahezu unmöglich war eine Veränderung herbeizuführen. Nachdem nun viele Tierschützer und Jagdgegner dies erkannt hatten, wurde es notwendig alle Kräfte zu bündeln, um aktiv gegen diesen millionenfachen Wildtiermord vorgehen zu können.
Aber auch die allgemeine Veränderung der ethischen Einstellung gegenüber den Tieren machte es notwendig, eine Initiative zur Abschaffung der Jagd zu gründen.

Was soll diese Antijagdinitiative bewirken ?
Dag Frommhold hat unseren Ansatz einmal kurz und bündig wie folgt definiert:
" Die Initiative zur Abschaffung der Jagd versteht sich als Zusammenschluss von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen, die den alltäglichen Wahnsinn in unseren Wäldern nicht mehr länger dulden wollen. Aus ethischen und ökologischen Gründen lehnen sie die Jagd in Europa grundsätzlich ab und streben das Ziel eines generellen Jagdverbot über rationale und effektive Öffentlichkeitsarbeit einerseits, sowie politische Einflussnahme andererseits an. Die Initiative zur Abschaffung der Jagd ist ganz bewußt kein Verein. Diese Initiative will nicht in Konkurrenz zu den zahlreichen Naturschutz-, Tierschutz- und Tierrechtsvereinen treten, sondern integrativ tätig sein. Man kann sich die Initiative als ein Netzwerk von Organisationen und Einzelpersonen vorstellen, das die Kräfte all derjeniger bündelt, die für die wild lebenden Tiere in unseren Wäldern und Feldern eintreten wollen. "

Dies definiert nun zwar die wichtigsten Elemente dieser Anti-Jagd-Intitiative, gibt aber letztendlich noch keinen detailierten Einblick in die Arbeit und die Arbeitsverteilung oder gar Finanzierung dieser Interessensgruppe.

Um die Arbeit sinnvoll koordinieren zu können, müssen zunächst motivierte und sachkundige Mitstreiterinnen und Mitstreiter gefunden und in die Initiative eingebunden werden.
Initiative-Team:
Um sich nicht gegenseitig zu behindern, sollten sich Jagdgegner/-innen zusammenfinden, die sich nicht persönlich proflieren wollen oder müssen, sondern bei denen das Ziel (Beendigung der Jagd) im Mittelpunkt steht. Nur so ist gewährleistet, dass die begrenzten persönlichen Ressourcen sinnvoll eingesetzt werden können. Da auch die politische Ebene erreicht werden muss, sind nur demokratische und völlig legale Aktionen zu unterstützen. Dieses Agreement muss schon im Vorfeld bestehen und gilt dauerhaft als stillschweigende Übereinkunft.
Im Folgenden werden die Teilgebiete aufgeführt, die unbedingt vor Arbeitsbeginn abgedeckt sein müssen. Einige Funktionen werden sinnvoller Weise in Personalunion zu besetzen sein.
Im Team sollten sein:
- Qualifizierte Personen für die biologischen und ökologischen Bereiche (Biologen, Forstwissenschaftler, Tierärzte etc.)
- Ansprechpartner für biologische und ökologische Detailfragen (Beutegreifer- Vogel- oder Hufttierexperten)
- Rechtsexperten für das Jagdrecht ( Jurist oder Person mit guten Detailkenntnissen)
- Autoren jagdkritscher Werke und Artikel (ethische + biologische Ansätze)
(auch die affektive Ebene muss belegt werden können)
- Verbindungspersonen für die Presse (evtl. Journalisten integrieren)
+ Koordination der notwendigen Pressearbeit
- Verleger oder Druckbetrieb für Info-Broschüren, Handzettel od. Plakate
- PC- Spezialist zur Errichtung eines internen Netzwerkes, sowie erstellen und betreuen der wichtigen Homepage
- Kontaktpersonen, die flächendeckend als kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen ( für Interviews, Leserbriefe, Info-Sammler)
- Kontakt zu tangierten Probelmfeldern ( z. B. jagdgefährdete Haustiere, Aufzucht und Auswilderung verletzter od. elternloser Wildtiere ohne Jägereinwirkung etc.)
- Demo-Team ( Vorbereiten von Demos, Transparente- Bau und -Transport, Organisation von Beschallungsanlagen etc.)
- Finanzbedarfsermittlung und Finanzierungsmöglichkeiten, Sponsorensuche (Optimierung des begrenzten Mitteleinsatzes) - Kontoeinrichtung
- Kontaktadresse und Sprecher der Initiative ( Anlaufpunkt und ständig erreichbarer offizieller Vertreter der Initiative )

Startphase
Eine kleine Kerngruppe gleichgesinnter und motivierter Jagdgegner muss zunächst mehrere Schreiben verfassen und eine geeignete Anti-Jagd-Broschüre anfertigen lassen oder übernehmen. Diese Informationen werden an alle involvierten Vereine,Verbände, Tierärzte oder Zeitschriften versandt.
Gleichzeitig wird allen bereits aktiven Jagdgegner, die noch nicht in der Initiative sind versichert, dass die Zusammenarbeit erwünscht und notwendig ist. (Eine Konkurrenzsituation wäre fatal.) Damit können wir die Anzahl der Mitstreiter erhöhen und die notwendigen Kontaktpersonen erhalten. Mit den ersten Schreiben muss nicht nur eine Unterschriftenaktion gestartet, sondern auch ein zeitlich gut geplanter Demonstrationstermin bekanntgegeben werden. Diese Informationen gehen gleichzeitig auch an alle Politiker und Tages- und Wochenzeitungen, aber auch Radiosender und TV-Anstalten werden informiert.
Um diese Startphase beginnen zu können, muss im Vorfeld unbedingt eine "Anschubfinanzierung" gesichert werden. (Dazu sind viele Kleinsponsoren und Jagdgegner anzusprechen.) Durch das folgende Anschreiben vieler Tierfreunde und Jagdgegner können Teile dieser ersten Finanzspritze wieder zurückfließen, die dann aber für neue Aktionen eingesetzt werden müssen.
Die Infobroschüren werden von der Initiative kostendeckend vertrieben, deshalb ist schon im Vorfeld auf einen günstigen Druck zu achten, da nur so die Verbreitung groß genug wird.
Meinungsfindung innerhalb des Teams
Da sich das Team der Aktivisten meist aus einem überschaubaren Personenkreis zusammenstellt und gleichzeitig eine elektronsicheVernetzung der verschiedenen Personen besteht, wird eine Koordinierung relativ schnell möglich. Der oberste Grundsatz, dass das Ziel im Mittelpunkt steht, ohne dass man sich ständig der Loyaliät und zwischenmenschlicher Toleranz der Mitstreiter/-innen versichern muss, hilft bei diesen Entscheidungsprozessen.
Da die Abschaffung der Jagd den Kulminatioinspunkt der Initiative bildet, muss jede Entscheidung und Aktion diesem Ziel untergeordnet werden.
Demonstrationen und öffentliches Auftreten
Während bei der ersten Demonstration meist genügend Tierfreunde, Tierrechtler und Jagdgegner zusammenfinden und auch die Organisation der Abschlusskundgebung meist gut funktioniert, ist eine dauerhafte Präsenz der Jagdgegner/-innen in der Öffentlichkeit schwieriger zu ereichen. Aus diesem Grunde muss ein ständiger Kontakt zu Presse, Medien und Natur- und Tierschutz-Vereinen gepflegt werden, damit der Unmut über die Jagd der Öffentlichkeit und vor allem den Pollitikern ständig sichtbar wird.
>Hier muss unbedingt an Notwendigkeit des Durchhaltewillen aller Gleichgesinnten von Anfang an appelliert werden. Es sollte auch immer deutlich gezeigt werden , dass nur wir den Tieren die entsprechende Stimme verleihen können und wir deshalb auch moralisch verpflichtet sind "am Ball" zu bleiben.
Alle Mitstreiter/-innen sind auch aufgefordert, bei Bedarf sofort Leserbriefe zu schreiben, wenn z. B. "Jägerlatein" in Presseartikeln auftaucht. Nützlich ist es auch Politiker persönlich anzuschreiben, damit die entprechende Betroffenheit authentisch vermittelt werden kann. Vielerorts setzt das Nachdenken auch erst ein, wenn bei sog. Hubertusmessen stille Mahnwachen mit Transparenten und Plakaten aufgestellt werden.
Nur durch den ständigen "Tropfen" wird der "Jagd"-Stein hohl, so wie auch die entsprechenden Jagdbegründungen bei genauer Betrachtung als äußerst durchsichtig erscheinen. Viel Resonanz ist bei flächendeckenden Aktionen zu erhalten, bei denen mit entsprechend großen Plakaten und Inseraten oder Beiträge in Broschüren verschiedener Natur- oder Tierschutzverbände die Fakten unverblümt dargelegt werden.

Druck auf die Politiker
Durch massives öffentliches Auftreten und durch das Anschreiben der Politiker und den entsprechenden Parteien wird unseren Volksvertretern schnell klar, dass man/frau sich bewegen muss.
Zunächst kommen die allgemein üblichen "Jägerstatements", doch durch die fundierten Belege aus Forschung und Wissenschaft, aber auch durch den Hinweis auf veränderte ethische und moralische Werte, gegenüber der Natur und den Tieren, kommt ein Denkprozess in Gang, den die Jäger als "nachhaltig" definieren würden und der das Ende der Jagd einleitet
.
Sammlung jagdrelevanter Daten
Von Anfang an muss eine Sammlung vieler Jäger-, Jagd- und Jagdunfalldaten angelegt und zentral geführt werden, um auf allen Ebenen zeigen zu können, welch Geistes Kind die Jagd und die Jäger heute tatsächlich noch sind.....
Um die Mentalität der Jäger noch besser beleuchten zu können, darf auch der weltweite Jagdtourismus und die Tropäensammlungen nicht vergessen werden und dazu müssen auch entsprechende Daten und Namen öffentlich zugänig gemacht werden.
Bei dieser Datensammlung müssen auch Informationen zur Jagdhund-Ausbildung, der Jagd-Munition und der entsprechenden Bewaffnung zu finden sein. Auch die Fallen und die Vorschriften zur Fallenjagd müssen öffentlich dargestellt werden,
Die Grausamkeit der Fallenjagd und die entsprechenden Intrumentarien eröffnen jedem neutralen Betrachter tiefe Einblicke in die Jägerpsyche.

Erfolg
Erfolgreich kann eine solche INITIATIVE ZUR ABSCHAFFUNG DER JAGD nur sein, wenn es allen Beteiligten ausschließlich um das Ende dieser archaischen Tierquälerei geht.
Dabei ist es selbstverständlich, dass alle Jagdgegner mit allen Tierschützern und Tierrechtlern zusammenarbeiten, doch können die Aktionen nur erfolgreich sein, wenn es eine "Speerspitze" gibt, die eine hohe Stabilität aufweist bzw. aufweisen kann.
Sensibilisierung
Das Thema der Jagd eignet sich auch wegen der fundierten wissenschaftlichen und stark emotionsbezogenen Darstellungsmöglichkeiten, um die Gesamtbevölkerung beim Umgang mit allen Tieren dauerhaft zu sensibilisieren.
Der emotionale Einstieg in den Tierschutz und die Tierrechte geht bei einem "Normalbürger" zunächst leichter mit einem Bambi, als mit der Forderung auf den Verzicht bestimmter Nahrungsmittel...
Hier kann mit der Abschaffung der Jagd eine dauerhafte Verhaltensveränderung erreicht werden, die sich dann auf andere Lebensbereiche auswirkt.
Kurt Eicher