Marxismus und Tierbefreiung
Die Produktivkräfte lassen es heute zu, Produktionsverhältnisse ohne Tierleid zu verwirklichen. Es gibt keinen vernünftigen Grund, dies nicht zu tun. Die Tatsache, dass das technologische Potential des entfalteten Kapitalismus historischen Fortschritt möglich macht, darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch umfassende Zerstörungen zulässt: Es birgt die Möglichkeit zur Befreiung und zugleich zur völligen Verdinglichung, Missachtung und Vernichtung des Lebens. Sollen die modernen Produktivkräfte Mittel zur Entfaltung von Fortschritt und Glück werden, müssen sich jene zusammenschließen, die daran ein gemeinsames Interesse haben. Wenn man Marxist:in ist, wenn man Antikapitalist:in ist, dann muss man diesen solidarischen Impuls zum Treibstoff seines Lebens machen, die objektive Stellung der Tiere und der Natur im kapitalistischen Produktionsprozess erkennen, sowie die Tatsache, dass sie auch zu jenen geknechteten Wesen gehören, auf deren Rücken die herrschende Klasse ihren Reichtum anhäuft. Der Klassenkampf zur Befreiung der Tiere und der Natur ist der Kampf zur Befreiung der Ausgebeuteten.