9. Österrei­chi­scher Tier­rechts­kon­gress

Vom Zähmen, Ausbeuten und Bestaunen Freitag 28. November, 17:00 Uhr: Vortrag im Raum Augarten

In diesen Essays geht es um das Aufzeigen der abstrusen Willkürherrschaft, die die Menschheit sich über die Natur anmaßt, eine Herrschaft, die in der von Balàka aufgezeigten Dichtheit deutlich macht, wie blind-gemütlich wir uns in Widersprüchen eingerichtet haben, die uns eigentlich zerreißen müssten: etwa dass wir ebenso strikt wie willkürlich zwischen Haus- und Nutztieren unterscheiden und daraus Regeln für den Umgang mit diesen ableiten. Dass wir eine verrückte, comicartige Welt geschaffen haben, in der Abermillionen Kühe mit riesigen Eutern oder Puten mit überdimensionierten Brustmuskeln leiden, oder dass wir Zootiere mit Psychopharmaka ruhigstellen, um die Illusion von artgerechter Haltung aufrechtzuerhalten.

Sehr eindrucksvoll zeigt Balàka auch auf, wie allgegenwärtig eine Rhetorik ist, die Tierschützer:innen als sentimental und unvernünftig verspottet – als ob ausgerechnet Tierquälerei ein Zeichen von höherer Intelligenz, ethischer Überlegenheit und zivilisatorischem Fortschritt wäre.

Julia Kospach, Falter

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