9. Österrei­chi­scher Tier­rechts­kon­gress

Abolitionismus vs. New Welfarismus: Ein empirischer Vergleich

Abby und Newe sind zwei (fiktive) Tierrechtsaktivistinnen. Sie verbindet das Ziel einer veganen Welt, doch ihre Herangehensweisen unterscheiden sich: Abby verfolgt eine abolitionistische, Newe eine new welfaristische Strategie. Welche ist effektiver?

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Experiments, das ich im Rahmen meiner Masterarbeit in Sozialpsychologie durchgeführt habe. Dabei nutzte ich Videobotschaften und Chatbots, um Gespräche in der Aufklärungsarbeit zu simulieren. Die Ergebnisse zeigten, dass die abolitionistische Strategie stärkere negative Gefühle gegenüber Veganer:innen sowie eine Ablehnung veganer Produkte hervorrief, während die new welfaristische Strategie eher mit einer erhöhten Absicht verbunden war, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren.

Bedeutet das, dass Newes Ansatz besser ist? Nicht in jedem Fall! Weitere Analysen identifizierten zentrale psychologische Faktoren, die den Erfolg des abolitionistischen Ansatzes und die Bereitschaft beeinflussten, tierische Produkte nicht nur zu reduzieren, sondern vollständig zu vermeiden.

Die Befunde stützen darüber hinaus ein theoretisches Rahmenmodell, das die Entstehung (un-)erwünschter Wirkungen verschiedener Kommunikationsstrategien im Tierrechtsdiskurs erklärt.

Der Vortrag stellt diese Ergebnisse vor und diskutiert, wie sie zu wirkungsvolleren Strategien in der Tierrechtsarbeit beitragen können.

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