Gemälde: Wiese von Hartmut Kiewert – Tiere im Wald zwischen Ruinen

8. Österreichischer Tierrechtskongress

Tierrechte in Frankreich: Geschichte und Perspektiven Freitag 21. Oktober, 10:30 Uhr: Vortrag im Raum SkyDome

Geschichte und Perspektiven

Auf EU-Ebene ist Frankreich nicht besonders fortschrittlich, was Tierrechte angeht. Dennoch kann das Land auf eine reiche Geschichte zurückblicken: von dem Schutz von Tieren ab Mitte des 19. Jh. (Société protectrice des animaux, 1845) zu einem politisch-philosophischen Kampf für Tierrechte, erst ab den 1990er, wenn die Tierbefreiungsbewegung rezipiert wird. Und bereits um 1900 eine physische Verteidigung von Tieren, die Dichterin Marie Huot hat z.B. 1883 versucht eine Vivisektion am Collège de France zu verhindern und 1900 ihrem Freund Ivan Agueli geholfen, um auf Matadore zu schießen.

Frankreich scheint aber heute einen besonderen Weg zu gehen. Lobbys aller Art, sei es der Jagd, der Agrarindustrie, oder Traditionen wie Stopfleber oder Stierkämpfe, verhindern bahnbrechende Gesetze. Aber man merkt, dass ein kultureller Wendepunkt erreicht ist. Viele neue Bücher tragen Antispécisme (Antispeziesismus) im Titel und es geht nicht nur um Werke, die für Tierrechte plädieren. Jean-Luc Mélenchon, der bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl 22 Prozent der Stimmen erlangt hat, thematisiert immer wieder das Thema Antispeziesismus im politischen Diskurs. Fleischkonsum wir regelmäßig in der Öffentlichkeit kritisiert, und nicht nur aus ökologischen oder gesundheitlichen Gründen. Die Parti animaliste (Tierpartei) wurde 2016 gegründet und hat schon 2019 2,2 Prozent der Stimmen erhalten.

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